Muss ich einen neuen Dielenboden immer versiegeln?
Nein. Es kommt darauf an, für welches Produkt Sie sich entschieden haben. Werfen Sie hierzu einfach einen Blick auf die Verpackung Ihrer Dielen. Dort finden Sie Angaben darüber, ob diese bereits versiegelt sind, oder Sie dies nach dem Verlegen Ihres Bodens nochmals tun sollten. Sind Ihre Dielen bereits vorbehandelt, sollten Sie dennoch darüber nachdenken, die entstehenden Fugen separat zu versiegeln, um den Boden effektiver zu schützen.
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Welche Versiegelung sollte ich wählen?
Die Versiegelung Ihres Dielenbodens ist der erste und mitunter wichtigste Schritt für die nachfolgende Pflege des Bodenbelags. Denn welche Versiegelung Sie wählen, hat nicht nur einen Einfluss auf die Optik, sondern unmittelbar auch auf die Pflegeeigenschaften des Bodens. Wählen Sie zunächst eine Versiegelung aus und entscheiden Sie sich hier zwischen:
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1-Komponenten-Versiegelungen: Genau wie beim Parkett, versiegeln Sie bei einer 1-Komponenten-Versiegelung Ihren Dielenboden lediglich mit einer Komponente, meist mit einem Acryllack. Diese Versiegelungsform ist günstig, aber auch relativ kratzempfindlich.
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2-Komponenten-Versiegelung: Widerstandsfähiger als die 1-Komponenten-Versiegelung sind diese Produkte. Denn zum Lack tritt eine härtende Substanz hinzu, die den Dielenboden später robuster und die aufgetragene Versiegelung abriebfester machen soll.
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3-Komponenten-Versiegelung: Eher optische Kriterien sind es, die Käufer zu den sogenannten 3-Komponenten-Versiegelungen greifen lassen. Rein vom Schutz des Bodens her sind diese mit den vorherigen 2K-Versiegelungen vergleichbar. Jedoch enthalten Sie zusätzlich einen UV-Schutz, der den Dielenboden vorm Verblassen oder Ergrauen bewahren soll. Gerade wenn Sie einen Dielenboden aus hellem Holz wie Ahorn oder Fichte bevorzugen, ist diese Versiegelung sinnvoll. Wie bei nahezu allen Lacken, beruht die harte Schicht der Versiegelung auf chemischer Basis.
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Öl- oder Wachs-Versiegelung: Im Gegensatz zu den Produkten aus Lackbasis, können Sie auch lediglich mit Öl versiegeln oder mit einer Kombination aus Öl und Wachs. Wobei es sich genau genommen dann nicht um eine abschließende Versiegelung handelt, sondern lediglich um einen kurzfristigen Schutzfilm. Entscheiden Sie sich fürs Ölen, müssen Sie dies regelmäßig wiederholen, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Eine Kombination aus Öl und Wachs schützt hier schon etwas besser und ist trotzdem eine natürliche Behandlungsmethode.
Kann ich einen geölten oder lackierten Dielenboden besser pflegen?
Öl imprägniert den Dielenboden zwar, erschwert aber den Pflegeaufwand spürbar. Denn zum einen müssen Sie hierbei regelmäßig nachölen, zum anderen gilt es hier, besonders bei Feuchtigkeit aufzupassen. Während Sie einen lackierten Dielenboden bedenkenlos leicht feucht abwischen können, sollte beim geölten Dielenboden nur sehr reduziert mit Feuchtigkeit gearbeitet werden. Das Ölen ist zwar eine sehr natürliche und auch dem Rohstoff Holz optisch schmeichelnde Behandlung, bringt aber klare Abstriche im Bezug auf Widerstandsfähigkeit und Reinigung mit.
Wie aufwendig ist ein geölter Dielenboden?
Es gibt keine pauschale Angabe, wie oft Sie einen geölten Dielenboden neu ölen sollten. Nicht jede Holzart verhält sich hier gleich, übergreifend können Sie aber damit rechnen, den Dielenboden etwa einmal jährlich oder etwas seltener nachzuölen. Wichtig ist es, bei der alltäglichen Pflege besonders mild zu reinigen. Wischen oder saugen Sie einen naturbelassenen und anschließend geölten Dielenboden öfter trocken und wischen Sie nur leicht nebelfeucht. Wenn Sie dabei einen Schuss Pflegemittel ins Putzwasser geben, tut das der Oberfläche des Bodens gut. Für geölte und auch für lackierte Böden gibt es im Handel spezielle Pflege- und Reinigungsprodukte.
Wie pflege ich richtig, um den Dielenboden zu schonen?
Holz ist ein natürlicher Rohstoff und immer potenziellen Beschädigungen ausgesetzt. Gerade wenn Ihr Dielenboden aus einem eher weichen Holz besteht, ist eine schonende Pflege wichtig. Zwar schützt eine Versiegelung auf Lackbasis gut vor Kratzern, aber eben nicht allumfassend. Auch hier können Sie bei der Reinigung vorbeugen. Statten Sie Ihren Staubsauger mit einer speziellen Parkettdüse aus, die besonders weich ist. Und verzichten Sie auf aggressive Reinigungs- und Pflegeprodukte, die die Schutzschicht des Dielenbodens angreifen könnten.
Wie erhalte ich einen dauerhaft gepflegten Dielenboden?
Die richtigen Pflegeprodukte und nicht mehr Feuchtigkeit als nötig – das ist die vielversprechendste Kombination, wenn es um die Pflege eines Dielenbodens geht. Scharfe Reinigungsmittel greifen die Oberfläche des Holzes an, je naturbelassener er ist, umso eher. Trotzdem dürfen Sie regelmäßig, etwa einmal wöchentlich, nebelfeucht durchwischen. Wenn Sie ein geeignetes Pflegemittel ins Wasser geben, haben Sie lange Freude an Ihrem Bodenbelag. Und ist der Dielenboden irgendwann ergraut oder beschädigt, zeigen sich die großen Vorteile dieses Fußbodens. Denn im Gegensatz zu beschädigtem Teppich können Sie den Dielenboden ganz einfach renovieren. Wie das geht, lesen Sie ergänzend in unserem Ratgeber zum Thema „Dielenboden abschleifen“.
Wer zeigt mir die richtige Pflege?
Möchten Sie einen ganz natürlichen Look und ein unbedenkliches Pflegeprodukt, weil kleine Kinder im Haus sind? Oder sind Ihnen Stoß- und Kratzfestigkeit besonders wichtig, weil der Boden stark beansprucht wird? Je nachdem, wo Ihre Bedürfnisse liegen und welche Holzart Ihre Wunschdielen haben, unterscheiden sich die konkreten Pflegetipps ein wenig. Ein Boden-Profi aus Ihrer Region kann Ihnen hier professionelle Tipps geben, oder Ihnen beim Verlegen oder Abschleifen Ihres Bodens helfen. Fragen Sie gerne bei uns an und wir senden Ihnen die Kontakte von kompetenten Fachbetrieben in Ihrer Nähe.