Nutzungsklasse für Laminat richtig auswählen
Kaum ein Produkt ohne Euro-Norm, empfinden Sie das manchmal auch so? Doch gerade im Bereich Laminat ist eine solche einheitliche Vorgabe bestimmter Qualitätskriterien sinnvoll. Welcher Laie ist schon in der Lage, die Widerstandsfähigkeit seines Fußbodens beim reinen Anblick zu erkennen oder weiß, ob die Fugenöffnungen zwischen den Bestandteilen der einzelnen Laminatplatten in Ordnung sind? Genau in diesen und weiteren Punkten schafft die DIN EN 13229 einheitliche Voraussetzungen. Ein erster Schritt auf dem Weg zu einem hochwertigen Laminat ist es also, auf die Einhaltung dieser Norm zu achten. Denn verpflichtend für die Hersteller ist die DIN EN 13229 nicht, es handelt sich lediglich um eine Empfehlung.
Nutzungsklasse, Beanspruchungsklasse, Abriebsklasse?
Die Einhaltung einer DIN-Norm hat sich als besonders wichtig für Verbraucher gezeigt. Die meisten Hersteller von Laminat befolgen also den Standard und liefern solches, das sich nach den Bestimmungen der DIN EN 13229 richtet, an den Handel aus. Als erstes Qualitätsmerkmal ist dies wunderbar, doch auch weitere Faktoren bestimmen die Güte eines Laminats. Verschiedene Begrifflichkeiten tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Von "Beanspruchungsklasse" ist die Rede, von "Abriebsklasse" oder auch von einer "Nutzungsklasse". Damit Sie beim nächsten Besuch im Fachmarkt wissen, was Sie wirklich brauchen, erklären wir Ihnen diese Fachbegriffe im Folgenden kurz und verständlich.
Nutzungsklasse und Beanspruchungsklasse
Im Handel finden Sie auf der Verpackung des Laminats meist eine Zahl. Diese gibt die Nutzungsklasse des Bodens an. Grob eingeteilt unterscheiden die Hersteller hier zwischen den Zahlen 21 bis 23 und 31 bis 34. Genau hier kommt die Beanspruchungsklasse ins Spiel, denn sie gibt an, für welchen Bereich sich ein Laminat eignet.
Die niedrigeren Zahlenbereiche gehören zur Beanspruchungsklasse "privat". Ein Boden mit der Nutzungsklasse 21, 22 oder 23 eignet sich also für den privaten Gebrauch. Neben dieser Beanspruchungsklasse existiert eine zweite, die sich an eine gewerbliche Zielgruppe richtet. Hierfür sind die Zahlen 31, 32, 33 und 34 die entsprechenden Nutzungsklassen.
Das Prinzip leuchtet ein, denn natürlich ist ein Laminat im privaten Bereich anderen Gegebenheiten ausgesetzt als einer, der in einem öffentlichen Gebäude oder einem Geschäft mit viel Publikumsverkehr liegt. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum bedarfsorientierten Laminat ist mithilfe der Beanspruchungs- und Nutzungsklassen getan.
Die richtige Nutzungsklasse finden
Doch wie findet man nun heraus, welche der Nutzungsklassen innerhalb ihrer passenden Beanspruchungsklasse die richtige ist? Eine Übersicht:
Bildquelle: EPLF® - Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V.
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NK 21: eine Zahl aus der Beanspruchungsklasse "privat". Die Nutzungsklasse 21 eignet sich für eine geringe Beanspruchung, beispielsweise das nur unregelmäßig genutzte Gästezimmer.
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NK 22: Wird ein Laminat häufiger beansprucht, ist die Nutzungsklasse 22 besser geeignet. Sie kommt einer mittleren Nutzungsintensität entgegen, wie sie im Arbeits- oder Kinderzimmer vorkommt.
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NK 23: Hohe Ansprüche im privaten Bereich erfordern eine höhere Nutzungsklasse. Küche, Flur oder auch das Wohnzimmer sind zentrale Räume für alle Bewohner des Hauses. Die Einstufung 23 deckt genau diesen stark beanspruchten Bereich ab.
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NK 31: eine andere Beanspruchungsklasse, aber das gleiche Prinzip. Die kleinste Zahl innerhalb dieses Blocks richtet sich an geringe Ansprüche im gewerblichen Umfeld, beispielsweise Kleinbüros.
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NK 32: Ein Café fährt mit der Nutzungsklasse 32 besser, da sie mittlere Beanspruchung gut toleriert.
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NK 33: Öffentliche Gebäude, Kaufhäuser, Großraumbüros – all diese Lokalitäten beanspruchen ein Laminat stark. Die Nutzungsklasse 33 ist für solche Zwecke anzuraten.
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NK 34: Eine nicht ganz so gebräuchliche Kennzeichnung, aber zunehmend im Handel zu finden. Die Nutzungsklasse 34 genügt höchsten Ansprüchen im gewerblichen Bereich.
Abriebsklasse
Ein zusätzliches Entscheidungskriterium kann die Abriebsklasse des Laminats sein. Mittels einer Maschine, die das Laminat mit Schmirgelpapier bearbeitet, wird hier eine entsprechende Abnutzungsklasse zugeordnet. Je länger das Laminat der Prozedur standhält, umso höher die Einstufung.
Klassifiziert wird von A1, was einen geringen Abriebswiderstand meint, bis hin zur A5 mit einem hohen Abriebswiderstand. Ausschlaggebend ist hier vor allem die Dicke des Laminats, denn je stärker die Nutzschicht, umso länger hält sie in der Regel einem Abrieb stand.
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